Montag, 5. November 2007

feler bidde ferzeihen

die nachfolgende info wurde jeweils am abend des jeweiligen tages rasch zusammengefasst, da kann es schon mal passieren, dass der ein oder andere buchstabe fe[]lt, oder f[la]sch geschrieben ist.
ich werd dann, wenn clips und bilder hinzugefügt werden, das ganze nochmals überlesen, und etwaige fehler zu korrigieren versuchen.
bleibt trotzdem ein fehler erhalten, und sie finden ihn, bitte einfach behalten ;-)

übrigens, die reise ist zu empfehlen !

das programm


Nachdem wir es jahre nicht geschafft haben, die tunesienrundreise mit dem akademischen reisedienst zu machen – die reise war immer nicht sicher, und wir suchten uns dann was anderes, um in der ferienzeit nicht ohne urlaubsplan übrigzubleiben, oder hatten übe
rhaupt andere pläne –war es heuer in den herbstferien soweit, mit dem akademischen reisedienst.

übrigens der erste reiseführer tunesien den wir uns für eine kommende reise gekauft hatten war aus 1986 ! ;-)

Abflug am 28. oktober, rückflug am 4. november 2007.

Das programm laut prospekt:

"Tunesien

In Tunesien haben alle bedeutenden Kulturen des Mittelmeeres großartige Ausformungen erlebt und imponierende Zeugnisse hinterlassen. Zu den eindrucksvollsten Stätten zählen Karthago, El Djem und Kairouan. Daneben gibt es landschaftlich interessante Gebiete und eine eindrucksvolle Freizeitregion am Mittelmeer, ein Reiseziel, das sich mit Sizilien und Griechenland vergleichen lässt.
1.Tag: Flug von Wien nach Tunis und Transfer zum Hotel.
2. Tag: Besichtigung von Tunis (Medina mit der alten Öl
baummoschee und Dar Ben Abdallah Palais). Blick vom Dach eines Teppichgeschäftes auf die Altstadt, die Minaretts und die Neustadt. Das wuchtige Gebäude des Tourbet El Bey beherbergt stilvolle Steinsärge aller Husseiniten Herrscher. Besichtigung des Denkmals des Geschichtsphilosophen Ibn Chaldoun. Danach Besuch der historischen Stätten von Karthago: den Tophet genannten heiligen Bezirk der Punier, die Thermen des Antoninus Pius, das römische Amphitheater, das neue Museum auf dem Byrsa Hügel. Abschluss im malerischen Städtchen Sidi-Bou-Said, dem Künstlertreff.
3. Tag: Autobusrundfahrt über Dougga (Kapitol, Thermen, punisches Mausoleum), Maktar (Stadttor Bab El Ain, Museum, Juvenes Schloss, Thermen), Sbeitla (Triple-Tempel, Diokletians Bogen, byzantinisches Taufbecken) nach Kasserine durch die Sahel-Zone (hier Ölbäume) weiter zur Provinzhauptstadt Gafsa (römische Bäder, kleines Museum, restaurierte Kasbah.
4. Tag: Abstecher in die Bergwüste (Metlaoui – Moulares – Tamerza), eine ein-drucksvolle Canyon-Tour über Tozeur (Stadtrundgang, Wüstenzoo, Volkskundemuseum und den Salzsee Schott-el-Dscherid (Fata Morgana mög
lich) nach Kebili.
[<= bild: unser ausgezeichneter fahrer]
5. Tag: Sonnenaufgang in den Sanddünen bei Douz und Besuch des ursprünglichen Wochenmarktes (Dromedare, Schafe, und anderes). Fahrt durch das Kriegsgebiet von 1943 (Mareth Linie) nach Matmata (Höhlensiedlung) und Medenine (Ghorfas). Weiter zur Küstenoase Gabès (Datteln).

6. Tag: Sfax mit Medina, die zu den schönsten in ganz Tunesien zählt, Bab Diwan, Große Moschee seit 849, Stadtmauern. Von EI Djem (riesiges römisches Amphitheater für 35.000 Personen) über Mahdia (vom Dach der Skifa, dem gewaltigen Torbau, genießt man einen schönen Rundblick über die Medina) nach Sousse (die Medina gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen arabischer Baukunst, Ribat mit schönem Rundblick, Kasbah) und Monastir (berühmtes Ribat, Grablege von Präsident Bourgihba. Über-nachtung in Sousse.
7. Tag: Stadtbesichtigung von Kairouan mit Bassin der Aghlabiten, großer Moschee und Medina. Dann zur Sidi Sahab (Haus des Barbiers), Teppichdemonstration.
Über Thuburbo Majus, bedeutende römische Ruinenstadt und Zaghouan (Nymphäum, Aquädukt) zurück nach Tunis.
8. Tag: Führung durch das Bardo Museum in Tunis mit der weltgrößten und -besten Sammlung römischer Mosaike. Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Wien.

Termine: So 29.10. – So 05.11.2006
So 31.12. – So 07.01.2007 (Silvester)
So 04.02. – So 11.02.2007
So 18.02. – So 25.02.2007
So 01.04. – So 08.04.2007 (Ostern)
So 29.04. – So 06.05.2007
So 28.10. – So 04.11.2007
Reiseleitung: MMag.Dr.Walter P e r n è
Mag. Alfred H a c k l
Pauschalpreis: EUR 1.040,–
Inbegriffen:
• Die Linienflüge Wien – Tunis – Wien (Tunis Air)
• Die Flughafen- und Sicherheitsgebühren
• Die Rundreise mit modernem Autobus
• Die Nächtigungen in Zweibettzimmern in guten Hotels (Du/WC oder Bad/WC)
• Die Halbpension (Frühstück und Abendessen)
• Die Besichtigungen mit den Führungen und Erklärungen (ohne eventuelle Eintrittsgebühren)
[ca. 55 euro haben wir ausgegeben, die von der reiseleitung eingesammelt und abgerechnet wurden]
• Die lokalen Fremdenführer
• Die qualifizierte Studienreiseleitung durch einen Akademiker oder anderen Fachmann"

Wetter um die zeit

das wetter im oktober 2007

und im november 2007

Air tunis – was bitte ist pünktlichkeit?

Mit C&K um €27 zum flughafen gebracht worden; treffpunkt war vor schalter 50 ausgemacht, wo wir unseren reiseleiter erstmalig trafen und den rest der grupppe, in summe 12 teilnehmer, meisten eher ältere herrschaften, wobei wir, meine frau und ich, auch schon im reiferen alter, zu den jüngeren gehörten.

Kummer gewohnt mit air tunis, unsere tochter flog 2007 und 2006 auf urlaub mit der fluglinie, und war jedesmal zu spät, bis zu 2 stunden, war unsere erwartungshaltung heute was pünktlichkeit anbelangt nicht zu groß.
Und wirklich, sie schafften’s wieder, diesmal aber nur eine erträgliche halbe stunde, zu spät abzuheben. Alles verlief in der den n-afrikanern so typischen manier – kein
stress: Einsteigen alle auf einmal, am besten gleich die die in den ersten reihen sitzen und dann minutenlang brauchen bis sie ihre sachen für die verwandtschaft und die kinder verstaut haben, der flug an sich verlief ohne probleme, ausser dass es beim start von oben auf die paxe runtertropfte – aber das hatten wir schon mehrmals zb ex male/malediven oder auch shanghai, wo nicht nur wasser tropfte, sondern ganze dunstschwaden von der aircondition anfänglich in den flieger einzogen. Ängstliche, unerfahrene mitflieger meinten schon eine herannahende brandkatastrophe zu sehen, weil sie den dampf als rauch sahen.

Das essen war auch schon authentisch, also einheimisch tunesisch, inklusive sehr süßer nachspeise, alles wie’s bei den linien standard ist, im plastiktellerl und dem drumherum dazu.
Das ein oder andere stück sah aus als ob es schon passagiere gesehen haben dürfte, zb war der käse meiner frau bereits geöffnet worden, aber das war sicher einfach teil des rund-um-sorglos-fühl paketes der fluglinie.
Aber wie gesagt, im großen und ganzen ok.

Landung – wo ist der bus?

Nach der landung mit ausgefülltem einreisezettel rasch an der passkontrolle vorbei, geld gewechselt, weil’s am flughafen angeblich den besten kurs gibt, und auf den bus gewartet. Zuerst hätt’s ein shuttle-bus vom hotel sein sollen, gekommen ist dann ein anderer kleinbus, der, wie sich herausstellte, auch der bus war, mit dem wir die rundreise machen sollten. Koffer und ähnliches oben auf der dachgallerie verstaut – erinnerte mich an die ein oder andere szene im sommer, wenn die fam.juciz oder üzgül in die heimat fährt, und alles was geht aufs auto packt, aber soviel hatten wir dann doch nicht drauf. Die fahrt ins hotel dauerte ca.15minuten.

Tunis – hotel phebus

Von außen schaut das hotel **** ganz gut aus, auch die empfangshalle macht einen guten eindruck. Nach ausfüllen der obligaten zettel (name, anschrift, reisepaß, geburtsdatum, blutgrupppe, DNA, etc ;-) gabs zimmerschlüssel. wir hatten 221. der erste lift war gleich einmal nicht funktionstüchtig, also über den garten-/poolbereich des hotels richtung nächster eingang, und dort mangels vorhandener intensiver beleuchtung im halbdunkeln den lift gesucht –und gefunden.

war zwar scheinbar nur der angestelltenlift, oder doch nicht, aber er funktionierte. Das zimmer selbst geräumig, etwas muffig, es scheint dass längere zeit niemand drinnen geurlaubt hatte, auch der sanitärbereich groß und mehr oder weniger sauber, alles funktionierte. Das abendessen, büffet-style, wie in solchen anlagen üblich, bot für jeden was, inklusive süß-kleblichen, plombenziehenden ;-) nachspeisen. Nachdem wir das tunesische münzsystem dank unseres reiseleiters dr. perne einigermaßen durchschaut hatten, begriffen wir auch, dass der kellner uns nicht übers ohr gehauen hatte, sondern durchaus richtig herausgegeben hatte. Sein hauptproblem: wir alle hatten anfänglich nur papiergeld, und wechselgeld scheint hier mangelware zu sein. Also oberstes gebot, die hosentaschen mit münzen für den täglichen gebrauch anfüllen. Gegen 22 uhr dann im zimmer, wecken morgen um 0630, frühstück ab 0700 – wer einen kaffeelöffel sieht, den sofort arretieren, und nicht mehr hergeben, sollen mangelware sein;-) –und abfahrt um 0800, am programm stehen tunis und seine sehenswürdigkeiten.

Weckruf 0630

Nach einer mehr oder weniger ruhigen nacht läutete um 0630 unser telefon, aufstehen, frühstück um 0700 war angesagt. Wetter dunstig, aber warm, das hotel direkt am meer am strand. Das frühstück büffet-style, aber in eingeschränktem angebot, aber war alles da was man prinzipiell zum frühstück braucht – inklusive der kaffeelöffel, die gab’s en masse.

‚Kultur pur’ beginnt - souks

Programm war stadtbesichtigung tunis, am vormittag hauptsächlich einheimisches, also medina und souks, am nachmittag karthago, oder das was es zu sehen gibt – und all das gespickt mit jeder menge info von unserem in allen belangen bestinformierten ard-reiseführer.

Die menge der eindrücke seien hier nicht alle aufgeführt, einzelne seien herausgegriffen.

Die souks [clip]:
wenn man die zb in marokko in den königsstädten gesehen hat, ist man ‚enttäuscht’. hier ist alles
sehr sauber, das orientalische flair [clips] ist nur ansatzweise an den dargebotenen waren zu erkennen, großteil des angebotenen auf touristen abzielend, touristen übrigens, die es sehr wenige um die jahreszeiten gibt, hie und da steht ein bus an attraktionen, an manchen sind wir ganz alleine.

Angenehm auch der obligate besuch eines teppichgeschäftes [clip] mit terrasse zum überblicken der stadt, endet nicht in einer darbietung von hunderten von teppichen, die dann vielleicht ohnehin niemand, auch keine einzelstücke, kauft, sondern einfach nach dem ausblick genossen – man sah auch wie’s über den dächern [clip] aussah, teilweise etwas ungepflegt ;-) - noch rasch ein gang durchs geschäft, die ein oder andere kleinigkeit gekauft, und weiter gings im gassengewirr. Rausfinden aus den souks geht einfach, man geht einfach immer bergab, und endet dann an der ringstraße die um die souks führt.

Die anschließende rast in einer art konditorei am triumphbogenmäßig aussehenden eingang zu den souks, dem meerestor [clip], genossen wir drei süßigkeiten um 70 cent – in summe, versteht sich.

‚Kultur pur’ beginnt – tunis und seine kapuzinergruft

Was dem wiener seine kapuzinergruft, ist für die tunesier das mausoleum der paschas, in dem im 17. jhdt., wenn ich mich richtig erinnere, die herrscher und ihre frauen und prinzen und prinzessinnen begraben wurden.
Männer und frauen streng getrennt, die männergruften erkennt m
an an einem symbolischen turban [clip], am kopfende, wobei die gruften richtung mekka, also in dem fall ungefähr nach westen ausgerichtet sind, die weiblichen mitglieder sind in nebenräumen [clip] untergebracht und mit texttafeln, so wie auch die gruften der paschas, versehen.

‚Kultur pur’ beginnt – karthago - tophet - tragisch

Ein tragischer ort, da bestattungsort für kinder [clip] in der karthagischen herrschaft.

Zu zeiten als gott moloch das sagen hatte, wurden immer das erstgeborene kind den göttern geopfert, d.h. getötet, dann eingeäschert, und die asche in einer urne im boden vergraben und mit einer kleinen stele geschmückt.
Da bald der platz ausging, füllte man den bestehenden friedhof auf, das heißt, man überschüttete ihn mit einer schicht frischer erde, und das spiel begann von neuem.
Die seitens des reiseführers aus der französischen literatur vorgetragene geschichte was man noch so alles mit den opfergaben ‚kindern’, zb in notzeiten anstellte, sie bei lebendigem leib röstend und verbrennend den göttern zu opfern, schloß die besichtigung des tragischen ortes der tophets ab.

‚Kultur pur’ beginnt – karthago - hafen


Wer die großen ausgrabungsstätten [clip: thermen des antoninus pius] kennt ist hier in tunis/karthago vielleicht enttäuscht, es gibt nicht eine große stätte sondern viele kleine, dazwischen sind heute die häuser der reichen, und da wird sicher in den nächsten jahren nicht gegraben. Speziell für entdeckungsfreudige touristen hat man eine ganz nette tafel entworfen, die diesen die gefährlichkeit von kulturellen wildgängen kundtun soll.


Beeindruckend die reste des hafens von karthago, des handels- und kriegshafens. Viel kann man nicht sehen, aber die großen becken sind noch zu sehen, auch die insel in der mitte des hafens für die kriegsfloote, ein hafen, der vom rest der welt abgeschlossen war, sodass niemand wirklich wusste, welche seemacht die karthager aufzubieten hatten.

Jedes der kriegsschiffe hatte sein eigens haus, ein trockendock, überdacht und nicht einsehbar, in dem die schiffe aus dem wasser auf rampen gezogen [clip] die zeit des nicht-einsatzes abwarteten. Das modell hat in beeindruckender form diese bauwerke gezeigt, muss toll ausgesehen haben. Hat aber den karthago, wie wir aus der geschichte wisse, nichts genutzt, es wurde von den römern in mehreren kriegen niedergerungen und dann dem erdboden gleichgemacht.

Zwischen alle diesen besichtigungen gab's natürlich jede menge anderer highlights, die ich aber nicht aufzählen möchte.

Ziemlich schlaff kamen wir um 1730 im hotel an, und bereiteten uns aufs essen um 1930 vor.

3. tag: spielen sie auch e-gitarre in einem hotel?

Als wir gestern abends versuchten einzuschlafen, begann plötzlich im zimmer unter uns jemand e-gitarre zu spiele, war so 22 uhr, und wir mussten ja am nächsten tag um 0530 uhr aufstehen. E-gitarre spielen ist ja durchaus nicht leise, noch dazu in einem plattenbau-hotel, wie sie zu tausenden um's mittelmeer stehen, wo jeder laut als ergebnis nicht funktionierender verdauuung 2 stockwerke höher noch, allerdings geruchsfrei, wahrgenommen wird. Zwei anrufe an der rezeption mit der bitte um beendigung der gitarre übungseinheit waren erfolgreich.

Weckruf um 0530 wäre nicht nötig gewesen, unsere nachbarn, ein älteres ehepaar - war übrigens ein ganz liebes - aus unserer gruppe, war schon ab 5 uhr wach und ließ das auch jeden wissen.
Man hatte bereits wieder die straßenschuhe, marke bergfex, an, und lief damit ständig das zimmer auf und ab, zur freude des 1.,2. und 3. stockes, deren gäste nun alle wussten, dass da jemand bereits auf war ;-)))

Manchmal ist es durchaus schwer verständlich, wo und wie manche menschen leben, die zb im hotel gitarre spielen, ohne zu merken, dass sie anderen massiv am keks gehen. Werd mir vielleicht für meinen nächsten skiurlaub im dezember überlegen, ein schlagzeug mitzunehmen, gucken wir mal was die anderen gäste sagen, ich kann mich ja einmal dumm stellen, so nach der devise, „das tut mir aber leid, das wusste ich nicht, dass das andere stört….“

Bus, sitzen, das war’s


Der bus [bild mitte, rückkehr von bergoasen] wurde heute mit gepäck nicht am dach, sondern im bus in den letzten reihen vollgerammelt. Somit war der bus mehr oder weniger voll, auf den restlichen plätzen versammelten sich die mitfahrer. Unser reiseleiter hatte am vorabend noch allgemein geklärt, dass die sitzordnung täglich geändert werden soll, auch weil die rückwärtigen sitze, die über den radkästen, nicht sehr bequem zum sitzen sind, man hat die knie in augenhöhe.

Wie’s aber bei solchen busreisen ist, wenn da nicht konkret jedem mitgeteilt wird, dass er zb jeden tag eine reihe vor/rückwärts wandern muss, geht das nicht. Es gibt ja immer wieder zeitgenossen, denen wünsche andere egal sind, die sitzen wie ein störrischer esel auf ihrem platz. Andere, die paarweise auftreten, versuchen sogar auch noch die besten einzelplätze zu belegen, dabei gibt’s auf der reise eh nicht viel zu sehen rechts und links der strasse ;-)

Aber das ist ein internationales problem, passiert fast bei jeder busreise.

PS: das sitzproblem hat sich aber dann in wohlgefallen aufgelöst.

Andalusia in tunesia ;-)


Um uns ein paar kleinigkeiten zum knabbern zu laufen, mcdonalds und ähnliches gibt’s ja hier selten, stoppten wir in testour [clip]. Das dorf sieht eher aus wie ein dorf in andalusien. Die strasse entlang links und rechts gabs kleine geschäfte, wir kauften ein paar obststücke und das ein oder andere getränk. Fürs mittagessen kauften unsere tunesische begleitung käse, darüber aber später mehr.

Kultur die erste, und die zweite

Unsere erste station war dougga, eine römische/phönizische siedlung, mit allem was dazugehörte, forum, tempeln, triumphbögen, und einem riesigen amphitheater [clip]. Nach all dem was wir in sizilien, restitalien, griechenland etc. gesehen haben, standardrepertoire.
ein highlight, die wc-anlage für den gesellschaftlich orientierten: ein loch neben dem anderen [clip], da kann man gemütlich mit dem nachbar plauschen, zuhören, oder mitriechen ;-)
inwieweit die anlage männer und frauen gleichzeitig zur verfügung stand entzieht sich meiner kenntnis.

Auch maktar war ähnlich. Dort gab's so was wie eine römische fachhochschule [clip] , an der damals jugendliche zu finanzfachleuten ausgebildet wurden, nicht ohne selbstzweck, sie bekamen dann posten als steuereintreiber oder derartig ungutem gesinde ;-) , posten, die auch bereits damals nicht sehr beliebt waren ;-) im museum war dann noch ein venus-mosaik zu bewundern – in der zeit wo alle figuren nackig waren, sicher kein strassenfeger oder aufreger, einfach eine dame die sich, griechisch als schönarschige bezeichnet, die badeschlapfen auszieht, um sich ins bad zu begeben.

Dr. perne unser reiseführer hat uns inhaltlich an all diesen punkten optimal betreut, und kannte g’schichtln ohne ende, beginnend von den griechischen göttersagen bis zeitgenössische autoren, die sich auch mit der zeit literarisch herumschlugen – inkl. der info dass auch die große claudi cardinale aus tunsien kam !

Sbeitla japaner auch da

Also wenn japaner [clip] wo aufkreuzen, zb in einem hotel, kann man davon ausgehen, dass das hotel kein schlechtes nicht ist.
Wenn s
ie bei einer ausgrabung auftauchen kann das mehrere gründe haben:
es gibt dort ein sauberes klo - zwar nicht so eines wie in japan, mit fernbedie
nung, warmem wasser, musik und noch mehr annehmlichkeiten –
weiters liegt die attraktion direkt auf der zurückzulegenden strecke, somit müssen auch keine umwege gemach
t werden, und drittens,
die ausgrabungen sind eben zu
besichtigen, man muss keine stiegen rauf und runter, und
das zu sehende ist, unabhängig von seinem historische
n wert, photogen;
dies muss auf sbeital zu
treffen, denn wir trafen dort erstmalig an dem tag, unsere freunde aus dem fernen osten [clip].
Beeindruckend in sbeitla waren 2 taufbecken, nicht so kleine wie bei uns, sondern antike, in die man als ganzes reinging, gemeinsam mit dem pfarrer,
und getauft wurde, alles ausgelegt mit netten mosaiken [clip].

Auch der sonnenuntergang der die sandsteinreste der antiken bauten erglühen ließ war ganz nett [clip]; weniger nett waren die 1.30 euro
die man für ein kleines sackerl chips verlangen wollte - und zwar jene, die schon 4 wochen in der prallen sonne vor sich hindarben.
Apropos chips, da gibt’s ja noch was zu erzählen, dazu später.

Käse im sackerl, baguettes, und jede menge brösel

Im 'andalusichen' dorf, siehe oben, hatten wir frischgemachten käse eingekauft, dann wurden in maktar noch baguettes, tomaten und eckerlkäse, für die den richtigen käse verweigerer eingekauft, und das ganze dann im bus während der fahrt verspeist. Am ende des gemetzels saßen wir knöchelhoch in bröseln, der fahrer hatte seine freude.

Grund der vorgangsweise, wir waren schon seit 0645 uhr unterwegs und waren gegen 1500 uhr doch hungrig. Da aber noch einiges an kilometer vor uns lag, auch die notwendige kulinarische infrastruktur nicht vorhanden war, bzw. 3 stunden für die bewirtung von 14 personen gebraucht hätte, hatten wir diese vorgangsweise gewählt.

Highlight auch der frühmorgendliche stopp in einem kleinen einheimischen-cafe an der straße auf einen kleinen schwarzen. Das geht so: man kommt hinein, bestellt, der barkeeper nimmt ein schmutziges glas vom vorherigen gast, wäscht das im waschwasser (*), welches sparsam gewechselt wird, und bereitet dem neuen gast eine frische tasse cafe zu ;-)

draußen zog der lokale verkehr vorbei, gemächlich am esel sitzend [clip]

Ich hab, nachdem die örtliche toilette - übrigens gleich neben der küche - aufgesucht wurde, fürs kleine geschäft, mehr konnt ich mir dort nicht vorstellen [clip], im bus dann wasser aus der flasche getrunken, wissend und gestählt durch ähnliche erfahrungen, zb in marokko, wo im atlas in einem kleinen ort die teller für die gäste in einem kleinen rinnsal, das entlang der straße vor dem 'restaurant' floss, gewaschen wurden.


(*) zustände wie diese gibt's aber auch in good old austria, wie ich im kurier vom 231107 als leserkommentar von 'emma' sehen kann:

"Gast: emma (23.11.2007 22:16)
adventmarkt: also kitsch und ramsch soweit das auge reicht und unhygienische zustände bei den freß- und saufstandl. es gibt noch immer keine einwegbecher für punsch, statt dessen schlecht meist von hand gespülte häferln."

Spät ist’s gworden, 13 stunden unterwegs

Gegen 2000 uhr kamen wir im hotel an, jughurta heisst das, soll ein ganz ein nettes sein. Die zimmer schaun ziemlich orientalisch aus, aber auch der lärm rundherum ist ähnlich.
Wir hatten wieder einmal das glück, obwohl wir ein ruhiges zimmer deponiert hatten, aber die zimmer werden einfach zufällig vergeben, gleich das erste zimmer im ersten stock neben der bar im erdgeschoß zu haben. Das bedeutete musik bis ins zimmer, bis in die nacht herein, und da das zimmer auch
blick in den innenhof=aufenthaltsbereich [clip] hatte, der von netten arabisch sprechenden gästen genutzt wurde, war auch dort phonetisch kurzfristig der bär los. Alles in allem ein langer tag, wir müde, und sind dann doch bald eingeschlafen, auch weil die musik dann scheinbar aufhörte.

übrigens, auch in dem ganz neuen hotel legt man auf intime sauberkeit viel wert, neben papier gibt's auch den überall präsenten wasserschlauch, für jene die's mit dem papier nicht zusammenbringen......

4. tag: auf die matratze geschaut – oder: das zimmer hat auch kleine mängel ;-)

Die nacht war überraschend ruhig, trotz der akustischen imponderabilien beim schlafengehen. Die matratze war sichtbar zu klein für den lattenrost, auch zu klein für leute wie mich größer als 1,80 meter. So durften die zehen über den matratzenrand hinaushängen. An den optisch tollen kopfteil des bettes durfte man auch nicht ankommen, da der sonst gegen die wand federte und mehrmals ganz schrecklich laute geräusche von sich gab. Nachdem wir das im griff hatten war der schlaf gerettet und wir genossen die ruhige nacht – kann aber auch damit zusammenhängen, dass wir doch mehr als 13 stunden unterwegs waren und einfach zu müde waren, um irgendwas um uns herum zu registrieren.

Es geht richung süden – tuzeur und WWF


Tuzeur ist eine stadt mit der der WWF sicher keine freude hat, auch nicht der tierschutzbund, aber dazu mehr etwas später. Die fahrt in den süden lässt am ändern der landschaft erahnen, dass es spärlicher und trockener wird. Mitten in de einöde ist die stadt tuzeur. Eines der dinge die man dort tun muss, ist die fahrt mit einem fiakerähnlichen gebilde [clip], so wie in wien. Der preis ist sicher etwas christlicher, dafür aber leicht staubig, wenn man das glück hat, eines der gefährte vor sich dahintraben zu haben; einzelne mitfahrer in der gruppe brauchten im anschluss augentropfen, um das sehen wieder entzündungsfrei zu gestalten ;-).

Man fährt richtung dattelplantage, und bekommt dort eine im wahrsten sinne des wortes kurze einführung, wie man die produktivität von dattelbäumen um 100% steigern kann – durch händisches befruchten jeder einzelnen rispe [bild ist blüte einer bananenpflanze]. Und das wird auch so gemacht. Dazu muss man, wie auch beim ernten, auf die dattelpalme hinauf, und das zeigte uns ein junger bursch. Runter geht’s schneller, da lässt er sich auf einem palmblatt in mittlere höhe runter, und klettert dann am baumstamm weiter nach unten. Das ganze dauerte ein paar minuten und wir wanderten dann weiter, zum’zoo’. Da sind ein paar wüstentiere in käfigen und man kann sie besichtigen, einige werden auch vorgeführt, und highlight ist das ‚aus-der-flasche-trinkende-dromedar’ [clip], kann auch kamel sein, so genau kann ich mich da nicht mehr erinnern. Alles in allem ein ‚highlight’, das alle besucher die organisiert unterwegs sind, dort durchmachen und somit die lokale bevölkerung unterstützen, über das sich der WWF und weltweit agiernde tierschützer aber sicher nicht freuen.

Weiter – tamerza und die bergoasen

Die gegend wird immer karger, immer mehr sand, die strasse muss rechts und links durch einen niedrigen zaunschutz aus pflanzlichen produkten vor den wandernden sanddünen, die noch nicht hoch sind, aber den verkehr behindern könnten, geschützt werden – wie bei uns im winter die schneegitter parallel zu den straßen, um schneewächtenbildung zu verhindern.

Am horizont dann berge, die scheinbar in griffnähe sind, aber d
och fast 45 km weit weg sind. Per jeep, autobus darf in den letzten teil keiner hineinfahren, da die strasse dort steil und engkurvig wird, rasten wir die 45 km fast schnurgerade und dann steilbergauf zu den bergoasen.
Man erkennt sie von aussen nicht, kann aber angesichts der dort aufgebauten stände mit touristischen waren aller nutzlosen und nicht wirklich brauchbaren art erahnen, dass da was sein muss – und tatsächlich, eine kleiner wasser fall fällt
in einen kleinen canyon [clip] herab. Vorher noch ein kurzer blick auf das alte, aus lehm gebaute tamerza, heute weltkulturerbe, und unbewohnt, so wie’s aussieht aber nicht mehr lange vorhanden, da lehm bekanntlich kein allzulange haltender baustoff ist, speziell wenn dann niemand mehr dort wohnt, verfällt das ganze und wird bald nur mehr ein erdhaufen sein, dafür aber weltkulturerbe.

Etwas weiter ist die oase chebika mit dattelbäumen, die ihren ausgang in einem sehr schmalen tal nimmt, aus dem ein kleiner bach herausrinnt [clip].
Man kann den bach entlang [clip] in einem engen canyon kurz flussaufwärts gehen [clip] bis zur stelle wo er aus dem berg austritt und einen kleinen teich speist – in dem übrigens frösche
hausen. Wie die dort hinauf bzw. hineingekommen sind, ist uns ein rätsel geblieben.
Ein angenehmer kurzer ausflug,
weil schattig und kühl. Trotz ende oktober hat es hier tagsüber weit über 20 grad celsius. Das wasser wird dann umgehend in einem kanal aus beton zusammengefasst und das enge tal hinaus an den dattelpalmen, mit abzweigungen in kleine kanäle links und rechts, vorbeigeführt. Das ergibt eine grüne idylle, in der die natur im sinne vom WWF wieder mit sich eins ist.
Touristisch ist das ganze rundherum erschlossen, mit diversesten ständen aller art, inklusiv kleiner kinder, die ketten zu verkaufen versuchen, und das ziemlich anhäng- und
aufdringlich. Nicht fehlen dürfen natürlich auch nicht die 100% echten bergkristalle und diverse anderer gesteinsformationen, in farbschattierungen, wie sie nicht wirklich in der natur vorkommen. In manchen steinen kann man sogar noch die zusammengeronnene überschüssige farbe sehen ;-)
Mittagessen, im
ursprünglichen sinn des wortes, gab es heute keines aufgrund mangelnder kulinarischer möglichkeiten, die auch europäischen mägen zugänglich sind, dafür fahrend im autobus, zwischendurch eine banane, spendiert vom reiseleiter dr. perne, der auch was das anbelangte, auf seine schäfchen schaute.

Zu erwähnen wäre noch kulturelles geschehen bevor wir in die berge aufbrachen – wir [clip] besichtigten ein kleines, privates museum [clip]. Privat deswegen erwähnt, weil der eintrittspreis doch weit höher als bei den sonstigen museen lag. Zu sehen gab es, wenn man schnell war, in 10 minuten interessantes aus dem leben der einheimischen, inklusive einiger szenen aus dem alltagsleben. Interessant wäre hier eine führung durch einheimische gewesen, um land und leute und deren kultur besser zu verstehen.

Salz, salzpiste, und drauf fahren ist gefährlich

Quer durch den schott-el-scherid, einem scheinbar ausgetrockneten salzsee führt schnurgerade eine befestigte dammstraße. Rechts und links weiße flächen[clip], zeitweilig auch schmutzig braun und grau, getrocknetes salz in krustenform. Die kruste ist oft nur ein paar zentimeter dick, und darunter, wie man uns versicherte, kann schon mal der ein oder andere meter salzwasser sein. Und wenn man auf der salzkruste geht, kann man schon einmal, wie auf dünnem eis, einbrechen, und einsinken, oder sich zumindest ziemlich outfitmäßig versauen. Vor vielen jahren gab es abenteuerlustige franzosen die in einem großen bus, weil’s lustig ist, auf der salzpfanne dahindüsen wollten und glatt einbrachen. Das gerüst des busses gibt’s heute aus der ferne zu beobachten. Die straße entlang gibt es verschiedene haltemöglichkeiten, die mit souvenirläden vollgepflastert sind; auch dort kann man u.a. wieder die ‚wundbar’ gefärbten gesteinsformationen erstehen. Highlight auch das ‚confor[comfort] – normal’ WC, wie das confor aussieht kann man sehen, das nebenan dann ‚normal’ WC erahnen.

Übrigens, plötzlich blieb dort ein landrover stehen, und 4 offiziell, düster dreinschauende einheimische stiegen aus, machten sich mit ausweisen unserem fahrer und führer gegenüber wichtig – die fremdenverkehrspolizei. Sie überprüfen, ob die leute die touristen herumführen dazu auch berechtigt und ausgebildet sind, eine gute ssache wie sich somit herausstellte.