Sonntag, 4. November 2007

Wie versorgten die alten die 1,2 millionen einwohner der stadt karthago?

Etwa 150 km von karthago entfernt in den bergen wurde eine riesige quelle erschlossen, in der nähe der ortschaft zaghouan. Und von dort wurde das wasser in rohre gefasst und dann später über aquädukte bis nach karthago gebracht. In der stadt wurde das wasser in sogenannten wasserschlössern gesammelt, die übrigens alle 700 meter standen, um etwaige ausfälle aufgrund von wartungsarbeiten am system zu kompensiren, und an die städter verteilt. Und das ging so: das wasser verließ das wasserschloß in 3 übereinander gelagerten rohrsystemen. Das oberste war jenes für die reichen, das zweite, eins darunter, das für die thermen, und das dritte das für die öffentlichen brunnen, die alle 80 meter in der stadt angebracht waren. Somit hatte jeder bürger maximal 40 meter bis zu nächsten wasserstelle. Wenn einmal weniger wasser im wasserschloß war, dann sank der wasserstand in eben diesem, und die oberste, erste reihe der leitung, die für die reichen, versiegte. Wenn dann noch weniger wasser war, gabs auch in den thermen für einige zeit kein wasser mehr; das system garantierte, dass in jedem fall die dritte, unterste leitung immer wasser führte und somit die bürger immer wasser hatten, „ned bled, de oidn“ tät’ da rudi, da hausmasta von der siebana stiagn sogn ;-)

Wie die es schafften, das wasser in ständigem gefälle in die stadt zu bringen und das über 150 kilometer und über berge und tal, ist ein anderes problem, deren lösung wir zwar nach erläuterungen unseres reiseleiters kennen, deren beschreibung aber den rahmen des blogs sprengen würde. Reste der aquädukte konnten wir bei der fahrt nach tunis noch sehen.


Die bereiche dienen heute u.a. den anwohnern um in der nähe der aquädukte ihre schafe und ziegen weiden zu lassen.